Mai 2003

Die Angst eines Lehrers vor dem Praktikum

Vom 12. bis 23. Mai lernten meine sechs Schüler während eines Praktikums erstmals die Arbeitswelt kennen. Wer ein bisschen meine Homepage oder mich selber kennt, weiß, dass wir es bei unseren Schülerinnen und Schülern an der Schule für Erziehungshilfe nicht gerade mit einfachen Kindern und Jugendlichen zu tun haben, deshalb auch die kleine Klassengröße.

Obwohl ich es bis auf die vergangenen drei Jahre immer mit Schülern der 8. oder der 9. KLasse zu tun hatte und somit mit Betriebspraktika genügend Erfahrung habe, muss ich gestehen, dass es mir in diesem Jahr vor dem Praktikum so richtig mulmig war, da ich doch mit einigen Abbrüchen gerechnet hatte. Schon die Suche nach geeigneten Plätzen gestaltete sich doch als schwierig, denn mein Zutrauen in die Kids war so gegen Null angesiedelt.

Gleich am Montag der ersten Woche machte ich mich auf den Weg meine Schützlinge zu besuchen und rechnete zumindest bei einem, ihn gleich wieder mitnehmen zu können. Aufatmend verließ ich den Betrieb ... alleine.

Sogar nach einer Woche waren alle noch an ihren Plätzen; nicht genug damit, sie erhielten sogar noch gute Beurteilungen. Und gleichzeitig keimte in mir die Hoffnung, auch die zweite Woche könne prima weiterlaufen, was für mich der absolute Hammer gewesen wäre. Und es wurde tatsächlich der Hammer im positiven Sinn, ohne Komplikationen, zumindest ohne größeren, wurde von allen meinen Schützlingen das Praktikum beendet, wenngleich natürlich gesagt werden muss, dass nicht alle als berufsreif betrachtet wurden und doch bei einigen Betrieben die Frage verneint wurde, ob sie denn auch bereit wären, den betreffenden Jugendlichen in eine Ausbildung zu übernehmen.

Dennoch freue ich mich über den unerwarteten Erfolg und auch darüber, dass ich eines Besseren belehrt wurde!

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