Februar 2004

Black is beautiful???

Einen historischen Wahlsieg fuhr am letzten Tag des Februars die Hamburger CDU ein. Im ehemaligen roten Stammland der SPD erhielten die Roten einen Denkzettel mit ihrem schlechtesten Nachkriegsergebnis. So ist Demokratie, könnte man nach dem ersten Hinschauen analysieren. Der Wähler ist halt mündig, auch wenn er den bundespolitischen Trend gegen die rot-grüne Regierung in Berlin auf Hamburg übertrug.

Was aber nicht so ganz in meinen vielleicht auch in politischer Hinsicht naiven Kopf hinein will: Herr Beust (der Hamburger Bürgermeister) hatte mit Hilfe eines gewissen Herrn Schill, seines Zeichens Scharfmacher auf Rechtsaußen, trotz damaligen historischen CDU-Tiefstandes vor mehr als zwei Jahren die Regierung der Hansestadt übernommen. Zwischenzeitlich hatte nun Herr Beust den bösen Herrn Schill aus dem Kabinett geworfen, weshalb Neuwahlen anstanden. Den Rauswurf honorierten die Wähler wie oben beschrieben. Es bleibt die Frage für mich, weshalb denn die Wähler nicht auf die Tatsache reagierten, dass Herr Beust damals aus reinen Machtgelüsten den Herrn Schill, dessen politische Einstellung schon damals sehr wohl bekannt war, ohne Wenn und Aber akzeptierte und ihn gar zum Innensenator machte?? Hm, aber warum sollten die Wähler denn dafür Herrn Beust abstrafen, wenn man damals dem Buhmann Schill mit 19 % selbst in den Sattel half?

Doch offensichtlich hätte die Hamburger CDU auch einen Besenstil als Spitzenkandidaten aufstellen können, der Wahlsieg wäre gewiss gewesen; dies belegt das Politbarometer in den ersten Märztagen nach eingehendem Geschachere um die schwarz-gelbe Kandidatenkür um das Amt des Bundespräsidenten, das hinlänglich bekannt und deshalb hier nicht kommentiert werden muss. Der deutsche Wählerschaft bleibt mannhaft schwarz und beschert der CDU gleichbleibend hohe Werte. Ich behaupte mal, dass im umgekehrten Fall die SPD gleich um die 5 % in der Wählergunst gesunken wäre.

Ps.: Die PISA - Ergebnisse scheinen sich zu bestätigen!!

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