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Verfasser: Rüdiger Sinn September 2001 / hier eingestellt: 10.Februar 2002 eMail: ruexruedi@gmx.de Hallo Leute!! Vielleicht habt ihr in den letzten Tagen auch wie ich viele weitergeleitete Vielleicht geht es manchen wie mir... ich hab keinen Bock drauf öffentlich Jedenfalls kann ich es nicht hinnehmen, dass unser lieber George dubble-U Bush und in seinem Gefolge viele der US-Amerikaner eine einfache Lösung des Problems sehen, in dem er eine verabscheuungswürdige Tat mit den gleichen "einfachen" Mitteln rächen will. Ich komme zu der Auffassung da gerade eben in den Nachrichten grölende Amis gezeigt wurden, die applaudierten, als ihnen zugesagt wurde, dass nun der Krieg erklärt würde. Besser hätte es Göbbels auch nicht mit seinen stumpfen Parolen gekonnt! Ich sehe die Bilder am Dienstag Abend vor mir, die fanatische Palästinenser zeigen, die sich über die Anschläge freuen und sehe jetzt die gleichen Bilder, die Palästinenser wurden allerdings durch Amerikaner ausgetauscht! Wahrscheinlich ist das Thema viel zu komplex um Lösungsansätze zu sehen...um die Frage zu beantworten, was ich dafür tun kann... vielleicht helfen einige Stichworte, die ich mir überlegt habe... - Täglich sterben Tausende von Kindern in Afrika - Die USA als größter Verursacher von Treibhausgasen (und natürlich alle anderen Industrienationen auch) fördern Versteppung, daraus folgt Migrationen, Verarmung, Tod - Ungleichheit in der Welt schürt Hass (siehe im Kleinen die liebe - Erdölbohrungen weltweit verursachen enorme Umweltschäden (vom CO2 - Ferrari verzichtet auf Werbung am Wochenende - ganz frisch reingekommen!! - und für mich sehr paradox... - Die Fußball - Bundesliga spielt am Wochenende im Trauerflor, Werbung für MC Donalds, EON (Energie aus Kernkraft), etc. ist aber erlaubt...... um nicht nur ideologisch angehauchtes Zeug rumzulabern... Im Reutlinger Generalanzeiger wurde folgendes Statement von Politikwissenschaftler Thomas Nielebock von der Uni Tübingen veröffentlicht. Daraus Auszüge:"Die Ereignisse an Feindbildern im Ausland fest zu machen und Vergeltung auch gegenüber Ländern zu üben, die in Zusammenhang mit den Schuldigen stehen, könnten einen zwischenstaatlichen Konflikt auslösen. Weitere Eskalationen wären anzunehmen. (...)Terror ist nicht gleich Krieg(...) (...)die USA laufen Gefahr, sich wie im Irak über Völkerrecht hinwegzusetzen. (...) die westlichen Nationen sollten sich fragen, wo ihr Beitrag zum Elend in diesen Ländern liegt. Afghanistan ist nur ein Beispiel dafür, wie der Mangel an politischer Teilhabe und die große Armut den zivilen Unmut schürt. (...) zusätzlich habe die Globalisierung nationale Ungleichheit internationalisiert. Ich wünsche euch friedliche, wichtige und keine einfachen Tage.....und freue mich über eure Beiträge... Euer Rüdi
Beantworter: Hans Raab (webmaster) verfasst / hier eingestellt: 10.Februar 2002 Lieber Rüdiger, wie uns Herr Bush bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Salt Lake City anschaulich vorgeführt hat, hat er nichts dazu gelernt. Es ist m.E. grundsätzlich nichts Verwerfliches, würde die vorgegebene Eröffnungsformel durch eine auf humanitäre Belange abgezielte Bemerkung ergänzt, doch Bush zielte wie so oft auf die Heraushebung der Einzigartigkeit der amerikanischen Nation ab. Mein persönliches Mitgefühl gilt generell Menschen, die Angehörige durch Unfälle, Naturkatastrophen, Krieg und Terroranschläge verlieren, so auch logischerweise den Opfern bei den Flugzeugangriffen auf das World Trade Center und das Pentagon. Viele Veranstaltungen fielen damals auch bei uns in Deutschland aus, gefordert von Menschen, die Monate später ohne mit der Wimper zu zucken Raketen in den Silvesterhimmel steigen ließen und just in diesen Tagen Fasnet feiern. Um es klar auszudrücken: ich wende mich hierbei nicht gegen die Silvesterknallerei oder Fasnet, sondern weise nur auf die moralische Doppelbödigkeit vieler hin, denn den gleichen Leuten fällt es nicht im Traum ein, Lichterketten zu bilden oder Trauermails zu verfassen, wenn mal wieder die Erde irgendwo gebebt hat, ein Fluss über die Ufer getreten ist, die Ernte verdorrte und so abertausende Todesopfer zu beklagen waren. Ansätze, was geschehen muss auf dieser Erdkugel, beschreibst Du genügend und müssen von mir nicht ergänzt werden. Bis zu diesem Punkt gebe ich Dir Recht und es wäre also nichts mehr hinzuzufügen. Allerdings bitte ich Dich doch eines zu bedenken: eine einseitige Verdammung der Amerikaner und des gesamten Nordens lehne ich grundsätzlich ab. Glaubst Du tatsächlich, dass die Osama bin Ladens aus reiner Menschenfreundlichkeit handeln und , wäre es möglich, den amerikanischen Imperialismus nicht durch den eigenen ersetzen würden? Ich glaube auch, dass die USA auf Grund der bestehenden politischen Verhältnisse mit Waffengewalt reagieren mussten und ich gestehe auch ein, dass ich trotz meiner nicht gerade militaristischen Vergangenheit als Volksvertreter für die Beteiligung der Bundeswehr gestimmt hätte. Abgeordnete des derzeitigen Regierungsbündnisses wären sicherlich nicht als pazifistische Helden und moralische Retter des Vaterlandes gefeiert , sondern “unsere” Soldaten halt mit anderen parlamentarischen Mehrheiten entsendet worden. Solange unsere Gesellschaft Spaß, Konsum und Rücksichtslosigkeit in den Vordergrund stellt, wird sich nichts ändern; um große gesellschaftliche Prozesse in Gang zu setzen, bedarf es Änderungen im Denken in kleinen Zellen wie Familie, Freundeskreisen, Vereinen... Lehrerkollegien etc. Geben wir aber die Hoffnung nicht auf... Herzliche Grüße Hans
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