August 01

Volkes Macht und Unvermögen

Mit großen Erwartungen startete J. Wontorra mit seiner Sendung “ran” auf SAT 1 in die neue Bundesligasaison 2001/2002. Man wollte der Konkurrenz aus den Öffentlich Rechtlichen und auch den Privaten die Zuschauer massenweise abjagen. Doch wie alle wissen, machte SAT 1 die Rechnung ohne den Wirt, respektive ohne den Zuschauer - ein Hammer im postiven Sinn!!!!

Das (Fernseh)Volk rückte zusammen und gab den arroganten, geschäftssüchtigen Machern der Flimmerkiste das Nachsehen. Allerdings wäre es eine zu vordergründige Sichtweise, nur SAT 1 als “Opfer” von Volkes Zorn zu sehen;  der gesamten Eliteliga des Fußballs wurde letztendlich die Gelbe Karte gezeigt, indem den Managern des runden Leders signalisiert wurde, dass man nicht alles mit sich machen lässt.

Es gibt sie also, die Macht des Volkes. Man sieht, es kann durch gemeinsames Handeln etwas erreicht werden. Doch mit Verlaub gefragt: warum geht das eigentlich nur bei einem so profanen Thema wie dem samstäglichen Fußball?

Vor Monaten geisterten Themen wie BSE und MKS durch die Medienwelt und erfüllten uns alle mit Angst und Schrecken. Kurzfristig ging der Konsum von Rindfleisch zurück, doch generell hat sich in der Landwirtschaft nichts geändert. Jetzt rennen wir wieder in die Metzgereien und Supermärkte und kaufen möglichst billiges Rindfleisch, bis dass die nächste Seuche uns erreicht...

Gottseidank, so denken viele, ging das Dosenpfand an uns vorüber, obwohl selbst der Dümmste weiß, dass Dosen, die nicht in den Kreislauf zurück gebracht werden, der Umwelt nachhaltig schaden. Irgendwann aber, wenn die Resourcen erschöpft sind, schreit ein jeder: warum wurde früher nichts getan?

Diese ach so schlimme Regierung hat bei Antritt ihrer Amtszeit eine Ökosteuer auf Mineralölprodukte gelegt (war das nicht angekündigt, und trotzdem wurden sie gewählt??) und die Benzinpreise stiegen ins schier Unermessliche! Man braucht aber nicht unbedingt Mathematiker zu sein um zu errechnen, dass die Preise doch um Einiges höher stiegen als um den Wert der Ökosteuer. Die Ölmultis freuen sich über ihre Gewinne, denn die “doofen Autofahrer” merken ja nicht, dass man vielleicht mal in einer gemeinsamen Aktion für bestimmte Zeit so oft wie möglich auf den fahrbaren Untersatz verzichten könnte....

Der Beispiele gäbe es noch viele, doch bedarf es oft nicht solcher Massenaktionen, um eine Veränderung herbei zu führen. Wenn jeder und jede im jeweiligen Umfeld zuerst die Augen und dann den Mund aufmachen würde, hätten wir mit Sicherheit weniger braune Ausflüsse, weniger Gewalt gegen Kinder und Frauen, weniger kriminelle Auswüchse, weniger Menschen mit Drogen - und Alkoholproblemen, weniger Vorurteile gegenüber Fremden, weniger..... und weniger...

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