Oktober 02

Herbstlaub...

Der Titel weist den Leser sicherlich auf ein beschauliches Thema hin: herbstlich geprägte Wälder, Wind und Herbstsonne, neuer Wein ...wie jede Jahreszeit, so hat auch der Herbst seine besondere Reize, nicht so für manche Bewohner unseres verschlafenen Dorfes auf der Schwäbischen Alb!

Kaum verfärben sich die ersten Blätter und zeigen ein farbenfrohes Rotbraun, treibt dieser natürliche Vorgang einigen Leuten um uns herum eine etwas unnatürliche Zornesröte ins Gesicht. Bewaffnet mit einem Besen wird dem Laub bereits Mitte September zu Leibe gerückt, Motto: Wehret den Anfängen. Denn ab diesem Zeitpunkt wird jedes Blättchen als persönlicher Feind betrachtet und damit das Ganze auch kontrolliert und effizient gesammelt werden kann, können manche Frauen beobachtet werden, wie sie mit dem Besen die Äste der Bäume traktieren und so das Laub herunter schlagen. Ein Psychoanalytiker würde dieses Auf-den-Baum-Dreschen” möglicherweise als Übersprungshandlung deuten, dass da nämlich eigentlich nicht der Baum, sondern der eigene Mann gemeint sei. Treibt man diese Interpretation weiter, so bleibt dem geneigten Leser selbst überlassen zu deuten, was eine Frau hier in örtlicher Nähe dazu anhält, allzu widerspenstige Blätter, die partout trotz heftigster Schläge nicht fallen wollen, einfach mit der Baumschere abzuschneiden...:-)))

Ich persönlich freue mich schon auf die schwarzen Löcher im Winter! Hier auf der Alb fällt nicht gerade wenig Schnee, aber oben beschriebene Leute schaffen es dann mit Salz und übermäßigem Körpereinsatz, das gesamte Grundstück vor dem Haus von Schnee und Eis zu befreien, so dass der Asphalt blitzeblank aus dem umgebenden Schnee hervorlugt! Und wehe dem Blättchen, dem es gelungen war,  es sich auf dem Gehsteig den Winter über gemütlich zu machen, spätestens jetzt folgt die gnadenlose Rache!

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